In diesem Klassiker der Kinder— und Jugendliteratur erzählt Selma Lagerlöf die Geschichte des 14-jährigen Tunichtguts Nils Holgersson, der auf einem Bauernhof in Schweden lebt. Eines Tages wird er von einem Wichtelmännchen zur Strafe für einen bösen Streich selbst in einen Däumling verwandelt. Als der kleine Nils kurz darauf versucht, den zahmen Gänserich Martin davon abzuhalten mit seinen wilden Artgenossen nach Süden zu ziehen, hebt dieser mit ihm ab und eine abenteuerliche Reise über Schweden beginnt. Auf dem Rücken des Gänserichs lernt Nils das ganze Land kennen, seine Städte, Menschen und Landschaften.
Um 1900 beschloss der Verband der schwedischen Volksschullehrer eine neue Reihe von Schulbüchern anfertigen zu lassen. Selma Lagerlöf wurde beauftragt, einen Band über Land und Leute Schwedens zu verfassen. Durch die Idee, aus der Vogelperspektive zu erzählen, gelingt es der Autorin auf elegante Weise, das Land zu bereisen und anschaulich zu beschreiben. Sie verzichtet dabei auf einen belehrenden Ton, wie damals bei Kinderbüchern üblich, und verwendet eine vereinfachte schwedische Grammatik. Der Roman gilt damit als das erste literarische Werk, in dem die modernisierte schwedische Rechtschreibung von 1906 verwendet wurde.
Durch die leichte Sprache und den modernen Erzählstil ist Nils Holgersson dadurch bis heute ein lesenswertes und spannendes Buch geblieben, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene